Die richtige Ernährung bei Durchfall: Was Sie vermeiden sollten
Durchfall kann eine enorme Belastung für den Körper darstellen, insbesondere wenn die falschen Lebensmittel konsumiert werden. Bestimmte Nahrungsmittel können die Symptome verschlimmern und die Genesung verzögern. Hier sind einige Lebensmittel, die vermieden werden sollten:
Lebensmittel, die den Darm reizen
Ein gereizter Darm reagiert empfindlich auf schwer verdauliche oder blähende Lebensmittel. Besonders fettige Speisen, Milchprodukte sowie rohes Obst und Gemüse sind problematisch.
- Fettige Speisen: Laut dem „British Journal of Nutrition“ (2020) verlangsamen fette Lebensmittel die Magen-Darm-Passage, können jedoch paradoxerweise bei entzündetem Darm die Sekretbildung fördern.
- Milchprodukte: Menschen mit Laktoseintoleranz, die bei Durchfall oft verstärkt auftritt, sollten Milchprodukte meiden, da sie zu Blähungen und Bauchschmerzen führen können.
- Rohes Obst und Gemüse: Obwohl gesund, enthalten sie viele Ballaststoffe, die bei Durchfall zu Reizungen führen können.
Die Rolle von Zucker und Süßstoffen
Zucker und künstliche Süßstoffe sind ebenfalls problematisch, da sie osmotische Effekte fördern und die Darmflora negativ beeinflussen können.
- Fruchtzucker und Sorbit: Eine Studie der Universität Hohenheim (2019) zeigt, dass etwa 30 % der Erwachsenen Fructosemalabsorption haben, was Blähungen und Durchfall verstärken kann.
- Süßigkeiten und Softdrinks: Diese enthalten hohe Mengen Zucker, der durch Gärung im Darm Blähungen und Durchfälle verstärkt.
Die Bedeutung der richtigen Flüssigkeitszufuhr
Bei Durchfall verliert der Körper nicht nur Flüssigkeit, sondern auch Elektrolyte. Die richtige Flüssigkeitszufuhr ist entscheidend, um Dehydratation zu verhindern.
- Wasser mit Elektrolyten: Die WHO empfiehlt Rehydratationslösungen, die effektiv den Natriumhaushalt stabilisieren.
- Selbstgemachte Elektrolytlösungen: Eine Mischung aus 1 Liter Wasser, 6 Teelöffeln Zucker und 1 Teelöffel Salz kann eine effektive Alternative sein.
Getränke, die vermieden werden sollten
Einige Getränke können die Symptome von Durchfall verstärken oder den Darm zusätzlich reizen.
- Alkoholische Getränke: Alkohol kann den Flüssigkeitsverlust fördern und die Darmschleimhaut schädigen.
- Kohlensäurehaltige Limonaden: Diese können zu vermehrter Gasbildung und Blähungen führen.
Die heilende Kraft von Kräutertees
Kräutertees können bei Durchfall helfen, da sie beruhigend auf die Darmschleimhaut wirken.
- Kamillentee: Hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann die Darmbewegung regulieren.
- Pfefferminztee: Wirkt krampflösend und kann Symptome des Reizdarms lindern.
Kaffee: Warum Sie bei Durchfall vorsichtig sein sollten
Kaffee kann bei Durchfall kontraproduktiv sein, da Koffein die Magen-Darm-Tätigkeit zusätzlich anregen kann.
- Koffein als Reizstoff: Es kann die intestinale Peristaltik steigern und zu vermehrtem Stuhldrang führen.
- Entwässerungseffekt: Kaffee hat eine diuretische Wirkung, die den Flüssigkeitsverlust bei Durchfall verschlimmern kann.
Alternativen zum Kaffee
Es gibt zahlreiche magenfreundliche Alternativen zu Kaffee, die dennoch anregend wirken können.
- Getreidekaffee: Enthält kein Koffein und ist besonders magenfreundlich.
- Kräutertee: Fenchel-, Ingwer- oder Melissentee wirken beruhigend auf den Verdauungstrakt.
Was essen bei Durchfall und Erbrechen?
Wenn Durchfall und Erbrechen gleichzeitig auftreten, ist eine angepasste Ernährung entscheidend.
- Zwieback und Salzstangen: Bieten leicht verdauliche Stärke und Natrium.
- Reis und Möhrensuppe: Reis bindet Wasser im Darm, während Möhrensuppe entzündungshemmend wirkt.
Kartoffeln: Ein bewährtes Mittel bei Durchfall
Kartoffeln sind leicht verdaulich und liefern wichtige Nährstoffe, die bei Durchfall hilfreich sind.
- Leicht verdauliche Stärke: Kartoffeln enthalten resistente Stärke, die die Darmschleimhaut beruhigen kann.
- Guter Kaliumlieferant: Sie enthalten etwa 400 mg Kalium pro 100 g und helfen, den Elektrolythaushalt zu stabilisieren.
Tipps zur Ernährung bei Kindern mit Durchfall
Kinder sind besonders empfindlich auf Durchfallerkrankungen und benötigen eine angepasste Ernährung.
- Reisbrei mit Banane: Eine ideale Kombination, die Kalium und Kohlenhydrate liefert.
- Apfelmus und Zwieback: Diese Kombination kann die Durchfalldauer bei Kleinkindern verkürzen.
Zusammenfassend ist es wichtig, bei Durchfall auf eine angepasste Ernährung zu achten, um die Genesung zu fördern und den Körper nicht zusätzlich zu belasten. Die richtige Auswahl an Lebensmitteln und Getränken kann einen großen Unterschied machen.